Mit einem festlichen Gottesdienst in der vollbesetzten Pfarrkirche Mariä Geburt verabschiedeten die Höchberger Katholikinnen und Katholiken ihren Pfarrer Matthias Lotz in den Ruhestand – gemeinsam mit vielen seiner Freunde und der Familie, Vertreterinnen und Vertretern der evangelischen Gemeinde und Mitgliedern ehemaliger Pfarrgemeinden. Dekan Stefan Gessner übergab dem siebzigjährigen am Ende des Gottesdienstes die Entlass-Urkunde und dankte ihm im Namen von Bischof Dr. Franz Jung herzlich für seine über 40 Jahre im priesterlichen Dienst der Diözese. Musikalisch bunt gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Mariä Geburt, dem ökumenischen Kirchenchor Höchberg, Mitgliedern der Familie Ullmann und der Band „New Spirit“.

Pfarrer Matthias Lotz mit dem gemeinsamen Geschenk der Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen aus Höchberg und der Zellerau: Einem Gutschein für eine Ballonfahrt sowie dem Sonderpfarrbrief, der als Überraschung zu seiner Verabschiedung erstellt worden war.
„Wir wollen dich nicht gehen lassen, wir müssen“ – dieser Satz kam in der ein oder anderen Form in jedem der Grußworte vor, die beim anschließenden Empfang im Pfarrheim Mariä Geburt gehalten wurden. „Wohlverdient“ sei er, dieser Ruhestand, auch darin waren sich die Rednerinnen und Redner einig, denn der Pfarrer habe viel bewirkt. „Wir sind ja für dieselben Menschen da“, habe Lotz ihm bei seinem Antrittsbesuch im Rathaus gesagt, erzählte Bürgermeister Alexander Knahn, und das Bemühen um die Menschen in Höchberg habe er in all den Jahren immer gespürt, so Knahn. Das zu Beginn mal scherzhaft angedachte Ziel, sich irgendwann gegenseitig zu vertreten, sei zwar leider noch nicht erreicht, aber dennoch eine sehr lebendige Ökumene auf Augenhöhe, freute sich das evangelische Pfarrersehepaar Sabine und Daniel Fenske in seinem Rückblick. Dies konnte Tanja Vincent, evangelische Pfarrerin der Deutschhausgemeinde nur unterstützen. Auf Augenhöhe sei auch die Zusammenarbeit im hauptamtlichen Pastoralteam gewesen, betonte Andrea Hartmann, Kuratorin im Pastoralen Raum Würzburg Süd-West, und fügte mit einem Augenzwinkern noch hinzu, dass Pfarrer Lotz immer wieder auf „seinen“ Pfarrgemeinderat und die zahlreichen Engagierten in Höchberg verwies, bei dem „alles schon so gut läuft“. Dies bestätigte wiederum Gudrun Walther, Vorsitzende des gemeinsamen Pfarrgemeinderates in Höchberg, die zusammen mit Stephan Specht, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in Zellerau und Mainviertel, ihrerseits die letzten Jahre Revue passieren ließ. „Du hast uns immer viel Freiräume gelassen, uns unterstützt, wo es nötig war, und unsere Ideen mitgetragen“, bedankte sich Walther für das Vertrauen, den Respekt, die Akzeptanz und die Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements durch Pfarrer Lotz. Auch die Kinder des Haus für Kinder Mariä Geburt mit ihren Erzieherinnen und der ökumenische Kinderchor unter Leitung von Anke Willwohl sowie die Höchberger Musikfreude kamen für ein „Ständchen“ vorbei. Nach zuletzt zehn Jahren als Pfarrer in Höchberg und Pfarradministrator für die Zellerau und das Mainviertel kann der beliebte Priester nun die Füße hochlegen und genießen, was das Leben noch so für ihn bereithält. Dazu begleiten ihn alle guten Wünsche aus Höchberg.

Nicht nur die Pfarrkirche war zu seiner Verabschiedung vollbesetzt gewesen, sondern auch das Pfarrheim beim anschließenden Empfang. Am Schluss blickte Pfarrer Lotz auf die vergangenen Jahre zurück und bedankte sich für die gute Zeit in Höchberg sowie die vielen guten Worte und Wünsche.
Text und Fotos: Christina Gold